Neue DKE-Norm: E-Scooter bald offiziell im ÖPNV erlaubt?

Eine neue Norm der Deutschen Kommission Elektrotechnik (DKE) sorgt aktuell für Aufsehen: Sie schafft erstmals technische Voraussetzungen dafür, dass E-Scooter künftig offiziell im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) mitgenommen werden dürfen. Was für viele längst Alltag ist – der schnelle Wechsel vom Scooter in Bus oder Bahn – hatte bisher rechtlich und sicherheitstechnisch einen Schwebezustand. Die neue VDE SPEC 70098 will das ändern.

Bisheriger Status: Graubereich mit Sicherheitslücke

Wer seinen E-Scooter mit in den Zug oder die S-Bahn nimmt, tut das meist auf eigene Faust. Zwar erlauben viele Verkehrsverbünde die Mitnahme – oft aber nur unter bestimmten Bedingungen oder mit einem mulmigen Gefühl. Denn: E-Scooter gelten nicht als Klappräder oder Hilfsmittel im klassischen Sinn, ihre Mitnahme ist daher weder gesetzlich eindeutig geregelt, noch waren bislang die Sicherheitsrisiken durch Akkus und Bauweise umfassend normiert.

Ein Problem für Hersteller, Fahrgäste und Verkehrsunternehmen gleichermaßen. Brände in Akkus, blockierte Fluchtwege oder mangelnde Halterungen haben die Diskussion immer wieder aufgeheizt.

Was regelt die neue Norm konkret?

Die neue Norm mit der Bezeichnung VDE SPEC 70098 legt erstmals technische Mindestanforderungen für die sichere Mitnahme von E-Scootern im ÖPNV fest. Entwickelt wurde sie in einem Projekt der DKE gemeinsam mit Expert:innen aus Industrie, Wissenschaft und Verkehrsbetrieben.

Im Fokus der Norm stehen unter anderem:

  • Sicherheitsanforderungen an den Akku (z. B. Schutz vor thermischem Durchgehen)
  • Mechanische Stabilität und Klappmechanismus
  • Maximale Maße und Gewicht für den Transport in Bus & Bahn
  • Schutz vor ungewolltem Einschalten
  • Geeignete Kennzeichnung für konforme Fahrzeuge

Ziel ist es, normkonforme Fahrzeuge durch ein standardisiertes Prüfverfahren kenntlich zu machen – z. B. durch ein Etikett oder Symbol. Dadurch wissen sowohl Fahrgäste als auch Verkehrsunternehmen sofort: Dieser E-Scooter darf sicher mitgenommen werden.

Was bedeutet das für Scooter-Fahrer:innen?

Für dich als Nutzer:in eines E-Scooters könnte das in Zukunft große Vorteile bringen. Fahrzeuge, die den Anforderungen der Norm entsprechen, könnten:

  • problemlos und ohne Diskussion mitgenommen werden
  • von Verkehrsverbünden offiziell zugelassen werden
  • eventuell sogar in Ticket- oder Mitnahmeregelungen berücksichtigt werden

Für dich heißt das: Weniger Stress, mehr Klarheit, mehr Sicherheit.

Hersteller in der Pflicht

Die Verantwortung liegt künftig auch bei den Herstellern. Wer E-Scooter für den deutschen oder europäischen Markt baut, sollte die Norm frühzeitig umsetzen. Fahrzeuge ohne diese technische Freigabe könnten es schwer haben, langfristig bei Nutzer:innen oder Verkehrsunternehmen akzeptiert zu werden.

Besonders spannend wird es bei bestehenden Modellen: Werden Updates oder Umbauten möglich sein, um ältere Scooter nachträglich zu zertifizieren? Oder bleibt die Norm neuen Geräten vorbehalten?

Öffentliche Verkehrsbetriebe könnten profitieren

Auch für die Verkehrsbetriebe bringt die Norm Vorteile. Endlich gibt es eine verlässliche technische Grundlage, auf die man sich in internen Regelwerken und Mitnahmeregelungen beziehen kann. Das schafft Sicherheit und Planbarkeit – sowohl für Unternehmen als auch für Fahrgäste.

Die DKE spricht davon, mit dieser Norm ein „Sicherheitslevel vergleichbar mit E-Bikes“ zu schaffen. Ein großer Schritt für die E-Mobilität – und ein noch größerer für die dringend notwendige Vernetzung zwischen Mikromobilität und ÖPNV.

Ein Schritt in Richtung Verkehrswende

Die Norm ist mehr als nur ein technisches Dokument – sie ist ein Signal. Ein Signal dafür, dass E-Scooter längst kein urbanes Spielzeug mehr sind, sondern ein fester Bestandteil moderner Mobilität. Und sie zeigt, dass Politik, Industrie und Verkehrsbetriebe langsam aber sicher anfangen, dieses Potenzial ernst zu nehmen.

🔥 Werde jetzt Kanalmitglied! 🔥

Wie geht es jetzt weiter?

Die Norm ist veröffentlicht, jetzt liegt es an den Herstellern und Verkehrsverbünden, sie umzusetzen. Denkbar wäre in Zukunft ein sichtbares Prüfzeichen oder Aufkleber am E-Scooter, das die Mitnahme erleichtert. Denkbar wären auch spezielle Scooter-Zonen in Bussen oder Zügen – ähnlich wie heute bei Fahrrädern.

Ob und wie schnell die Norm in die Praxis kommt, bleibt abzuwarten. Klar ist: Sie könnte vieles verändern – und endlich für Klarheit sorgen in einem Bereich, der bisher von Unsicherheit geprägt war.

Fazit: Ein überfälliger Schritt mit Signalwirkung

Die DKE SPEC 70098 kommt spät, aber sie kommt zur richtigen Zeit. Sie schafft einheitliche Sicherheitsstandards, bringt Klarheit für Hersteller, Fahrgäste und Verkehrsunternehmen – und könnte den Alltag vieler E-Scooter-Nutzer:innen deutlich vereinfachen.

👉 ScooterheldenLive abonnieren 👈

⚡️ NEWS & GUTSCHEINE ⚡️

🔥 Werde jetzt Kanalmitglied! 🔥