#MPU
MPU bei Vergehen auf dem E-Scooter: Wann droht eine medizinisch-psychologische Untersuchung? E-Scooter sind für viele Menschen eine umweltschonende Alternative zu Auto oder Bus und Bahn. Aber wer sich nicht an die Verkehrsregeln hält oder im Straßenverkehr negativ auffällt, muss mit einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) rechnen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Vergehen auf dem E-Scooter eine MPU zur Folge haben können und wie Sie sich darauf vorbereiten können.
Was ist eine MPU?
Um zu überprüfen, ob Verkehrsteilnehmer geeignet sind, sicher am Straßenverkehr zu partizipieren, müssen sie eine Untersuchung absolvieren, die umgangssprachlich auch „Idiotentest“ genannt wird. Die offizielle Bezeichnung dafür ist medizinisch-psychologische Untersuchung oder kurz MPU. Dabei wird vor allem die körperliche und geistige Verfassung des Fahrers untersucht, um zu beurteilen, ob er ein Fahrzeug beherrschen kann.
Die Prüfung setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen, wie einem medizinischen Teil (z.B. Blut- und Urinanalysen), einem psychologischen Teil (Fragebögen und Gespräche) und einem praktischen Teil (Fahrübungen).
Warum kann eine MPU angeordnet werden?
Es gibt verschiedene Anlässe für eine MPU. Sie beruhen alle darauf, dass jemand eine schwere Verkehrsstraftat begangen hat oder eventuell nicht die geistige-psychische und/oder körperliche Eignung besitzt, um am Straßenverkehr mitzuwirken. Laut Bundesamt für Statistik sind die vier häufigsten Gründe für die Anordnung einer MPU im Jahr
2017 wie folgt:
Erstmalige Auffälligkeit wegen Alkohol am Steuer (28%)
Auffälligkeit wegen Drogen & Medikamenten (26%)
Auffälligkeiten im Straßenverkehr ohne Alkohol (18%)
Wiederholte Auffälligkeit wegen Alkohol am Steuer (11%)
Hinweis:
Der Besitz eines Autoführerscheins ist keine Voraussetzung für die Anordnung an einer MPU. Mit einer MPU wird viel mehr die Eignung zur Teilnahme am Straßenverkehr überprüft als die Eignung zur Führung eines spezifischen Kraftfahrzeugs. E-Scooter-Fahrer, Fahrradfahrer sowie
Fußgänger können ebenfalls die Teilnahme einer MPU verordnet bekommen. Vergehen auf dem E-Scooter, die zu einer MPU führen können
Für E-Scooter gelten dieselben Regeln wie für andere Fahrzeuge. Wer betrunken oder bekifft mit einem E-Scooter erwischt wird, muss mit einer MPU rechnen, wie auch beim Autofahren oder Radfahren. Die Polizei ist sehr streng, wenn es um Alkohol im Straßenverkehr geht.
Wer einen elektrischen Scooter lenkt, muss die Promillegrenzen einhalten, die auch für alle anderen Verkehrsteilnehmer vorgeschrieben sind. Sonst können hohe Bußgelder, eine Führerschein-Sperrfrist oder sogar der Verlust der Fahrerlaubnis folgen. Der Bußgeldkatalog besagt, dass die erlaubte Alkoholgrenze im deutschen Straßenverkehr bei 0,5 Promille liegt. Jedoch können schon ab einem Wert von 0,3 Promille Strafen drohen, wenn der Fahrer eine Gefahr für den Verkehr darstellt oder eine ungewöhnliche Fahrweise zeigt und alkoholisiert am Steuer aufgegriffen wird.
Weitere Vergehen können sein:
Fahren ohne Führerschein
Fahren ohne Versicherungsschutz
Fahren mit einem manipulierten E-Scooter
Wie bereitet man sich auf eine MPU vor?
Die richtige Vorbereitung ist entscheidend, wenn man zur MPU muss. Dazu gehört vor allem, sich selbst und seine eigenen Vergehen kritisch zu reflektieren. Außerdem kann es helfen, typische MPU- Fragen zu üben. Es gibt viele Möglichkeiten, sich auf die MPU vorzubereiten. Dazu zählen Beratungsstellen, online Kurse, Vorbereitungsseminare und individuelle MPU-Coachings. Je eher man damit anfängt, desto besser stehen die Chancen. Allerdings sollte man sich vor Angeboten mit Erfolgsgarantie in Acht nehmen. Es ist auch wichtig zu wissen, ob Abstinenznachweise erforderlich sind und sich rechtzeitig darum zu bemühen. Wie hoch sind die Kosten für eine MPU? Die Höhe der MPU-Kosten hängt vom Vergehen und dem erforderlichen Vorbereitungsaufwand ab. Die Untersuchung kann zwischen 500 und 2.000 Euro oder mehr kosten. Wer nur wegen zu vieler
Punkte in Flensburg zur MPU muss, zahlt weniger als jemand, der wegen Drogen- oder Alkoholmissbrauch teilnehmen muss. Bei diesen Delikten kommen noch Ausgaben für Abstinenzbelege dazu.
Fazit
Für falsches Verhalten auf dem E-Scooter kann die Behörde eine MPU fordern – selbst wenn man keinen Führerschein besitzt. Die Alkohol- und Drogengrenzwerte gelten für alle Fahrzeuge gleich. Eine gute Vorbereitung ist unverzichtbar, wenn man zur MPU muss. Die Kosten für mehrere MPU- Versuche sind oft höher als die für einen Vorbereitungskurs.