Sind E-Scooter wirklich gefährlich? Unfallstatistiken und Sicherheitsmaßnahmen 2024

Die Geschichte der E-Scooter beginnt bereits in den frühen 2000er Jahren, als die ersten elektrischen Tretroller auf den Markt kamen. Diese frühen Modelle waren jedoch eher als Nischenprodukte bekannt und fanden hauptsächlich Anwendung bei Technik-Enthusiasten und in spezialisierten Bereichen wie dem innerbetrieblichen Transport oder in großen Lagerhäusern.

Erste Entwicklungsschritte

Die ersten elektrischen Tretroller waren oft sperrig, schwer und hatten eine begrenzte Reichweite. Ihre Batterietechnologie war noch nicht ausgereift, und sie konnten mit den heutigen Modellen weder in Bezug auf Leistung noch auf Benutzerfreundlichkeit mithalten. Die Idee eines elektrisch angetriebenen Rollers war jedoch geboren und entwickelte sich stetig weiter.

Der Durchbruch ab 2017

Einen entscheidenden Schub erhielt die Entwicklung der E-Scooter im Jahr 2017. Dies war das Jahr, in dem Start-ups wie Bird und Lime begannen, ihre Scooter zur Miete in Städten anzubieten. Diese Unternehmen nutzten ein Sharing-Modell, bei dem Nutzer über eine Smartphone-App E-Scooter finden und mieten konnten. Dieses Geschäftsmodell machte E-Scooter einer breiten Öffentlichkeit zugänglich und führte zu einer explosionsartigen Verbreitung in vielen Großstädten weltweit.

Die Einführung des Sharing-Modells brachte mehrere Vorteile mit sich. Zum einen reduzierte es die Notwendigkeit, ein eigenes Fahrzeug zu besitzen, was besonders in urbanen Gebieten mit hoher Bevölkerungsdichte attraktiv war. Zum anderen trug es zur Verringerung der Verkehrsbelastung und der CO2-Emissionen bei, da E-Scooter als umweltfreundliche Alternative zu Autos und öffentlichen Verkehrsmitteln genutzt wurden.

Technologische Fortschritte

Mit dem zunehmenden Interesse und der steigenden Nachfrage nach E-Scootern wurden auch die technologischen Innovationen vorangetrieben. Die Batterien wurden leistungsstärker und langlebiger, die Motoren effizienter und die Designs leichter und benutzerfreundlicher. Hersteller wie Xiaomi, Segway und andere etablierten sich auf dem Markt und brachten Modelle heraus, die speziell für den urbanen Pendlerverkehr konzipiert waren.

Herausforderungen und Regulierung

Trotz der vielen Vorteile, die E-Scooter bieten, brachten sie auch einige Herausforderungen mit sich. Die plötzliche Zunahme der E-Scooter in den Städten führte zu Problemen wie überfüllten Gehwegen, unsachgemäß geparkten Scootern und einem Anstieg der Unfallzahlen. Dies führte dazu, dass viele Städte begannen, Regulierungen und Vorschriften einzuführen, um den Gebrauch von E-Scootern sicherer und geordneter zu gestalten.

In Deutschland trat 2019 die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung in Kraft, die die Nutzung von E-Scootern auf öffentlichen Straßen und Wegen regelt. Diese Verordnung legt fest, dass E-Scooter bestimmte technische Anforderungen erfüllen müssen, wie etwa eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h, funktionierende Bremsen, Lichter und eine Klingel.

Die rasante Verbreitung von E-Scootern

Seit ihrer Einführung haben E-Scooter einen regelrechten Boom erlebt. Städte weltweit haben die elektrischen Roller als umweltfreundliche Alternative zum Auto begrüßt. Sie sind leicht zugänglich, günstig und ideal für kurze Strecken. Doch mit der Zunahme der Nutzung kamen auch die ersten Berichte über Unfälle und Verletzungen.

Unfallstatistiken: Ein Blick auf die Zahlen

Unfallstatistiken sind ein zentraler Aspekt, um die Sicherheit von E-Scootern zu bewerten. Verschiedene Studien und Berichte geben Aufschluss über die Häufigkeit und Schwere von Unfällen.

Unfälle und Verletzungen

Eine Studie der Unfallchirurgie der Berliner Charité aus dem Jahr 2020 zeigte, dass die meisten Verletzungen bei E-Scooter-Unfällen auf Stürze zurückzuführen sind. Dabei sind vor allem Kopf- und Gesichtsverletzungen häufig. Im Jahr 2020 wurden in Berlin 200 Verletzte durch E-Scooter-Unfälle verzeichnet, von denen 21 schwer verletzt wurden.

In den USA meldete die Consumer Product Safety Commission (CPSC), dass es zwischen 2017 und 2019 rund 50.000 Verletzungen im Zusammenhang mit E-Scootern gab. Allein im Jahr 2019 wurden 27.000 Verletzte registriert, was auf eine steigende Tendenz hinweist.

Todesfälle durch E-Scooter

Auch Todesfälle im Zusammenhang mit E-Scootern sind dokumentiert. In Deutschland gab es bis Ende 2020 mindestens sechs Todesfälle, die mit E-Scooter-Unfällen in Verbindung gebracht wurden. In den USA wurden zwischen 2018 und 2019 29 Todesfälle gemeldet.

Hauptursachen für Unfälle

Die Unfallursachen bei E-Scootern sind vielfältig. Zu den häufigsten gehören:

Unerfahrenheit und Fehlverhalten der Fahrer

Viele Nutzer von E-Scootern sind unerfahren und unterschätzen die Risiken. Oft fehlt es an Kenntnissen über die richtige Handhabung und die Verkehrsregeln. Alkohol- und Drogenkonsum spielt ebenfalls eine Rolle bei Unfällen.

Infrastrukturprobleme

In vielen Städten ist die Infrastruktur nicht auf E-Scooter ausgelegt. Fehlende oder schlecht ausgebaute Radwege zwingen die Fahrer auf die Straße oder den Gehweg, was zu Konflikten und Unfällen führt. Schlaglöcher, Bordsteinkanten und andere Hindernisse stellen ebenfalls Gefahrenquellen dar.

Technische Probleme

Auch technische Mängel der E-Scooter selbst können zu Unfällen führen. Defekte Bremsen, instabile Lenkung oder plötzliche Ausfälle während der Fahrt sind Risiken, die nicht zu unterschätzen sind.

Vergleich mit anderen Verkehrsmitteln

Um die Gefährlichkeit von E-Scootern besser einschätzen zu können, ist ein Vergleich mit anderen Verkehrsmitteln hilfreich.

Fahrrad vs. E-Scooter

Fahrräder und E-Scooter teilen sich viele Gemeinsamkeiten, wenn es um kurze Strecken und den urbanen Raum geht. Studien haben gezeigt, dass das Verletzungsrisiko bei E-Scootern höher ist als bei Fahrrädern. Dies liegt unter anderem an der geringeren Stabilität der Roller und der fehlenden Schutzkleidung der Fahrer.

Auto vs. E-Scooter

Verglichen mit Autos sind E-Scooter wesentlich ungefährlicher für andere Verkehrsteilnehmer. Während Autofahrer bei Unfällen oft schwerwiegende Schäden anrichten, sind die Folgen von E-Scooter-Unfällen in der Regel weniger gravierend. Allerdings sind E-Scooter-Fahrer selbst einem höheren Verletzungsrisiko ausgesetzt.

Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit

Um die Sicherheit von E-Scootern zu verbessern, sind verschiedene Maßnahmen denkbar.

Gesetzliche Regelungen

Strengere gesetzliche Regelungen können helfen, die Zahl der Unfälle zu reduzieren. Dazu gehören Geschwindigkeitsbegrenzungen, Promillegrenzen und die Pflicht zum Tragen von Helmen.

Ausbau der Infrastruktur

Ein besserer Ausbau der Infrastruktur für E-Scooter und Fahrräder kann die Sicherheit erhöhen. Mehr und besser ausgebaute Radwege würden viele Unfälle vermeiden helfen.

Aufklärung und Schulungen

Aufklärungskampagnen und Schulungen für E-Scooter-Nutzer können das Bewusstsein für die Risiken schärfen und zu sicherem Fahrverhalten beitragen. Besonders wichtig ist die Sensibilisierung für das Tragen von Schutzkleidung, insbesondere Helmen.

Unfallstatistik: E-Scooter vs. E-Bike in Deutschland 2023/2024

In Deutschland ist die Nutzung von E-Scootern und E-Bikes in den letzten Jahren stark angestiegen. Diese Fortbewegungsmittel bieten flexible und umweltfreundliche Alternativen zu herkömmlichen Verkehrsmitteln, doch mit ihrer zunehmenden Popularität steigt auch die Anzahl der damit verbundenen Unfälle. In diesem Beitrag werfen wir einen detaillierten Blick auf die aktuellen Unfallstatistiken von E-Scootern und E-Bikes, um die Sicherheitsrisiken dieser beiden Verkehrsmittel zu vergleichen.

E-Scooter-Unfallstatistik 2023/2024

Laut dem Statistischen Bundesamt ereigneten sich im Jahr 2022 insgesamt 8.260 E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden in Deutschland, was einen Anstieg von 49 % gegenüber dem Vorjahr darstellt​ (Destatis)​. Dabei wurden 11 Menschen tödlich verletzt, 1.234 schwer verletzt und 7.651 leicht verletzt. Besonders häufig treten E-Scooter-Unfälle in Großstädten auf: 65 % aller E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden ereigneten sich in Städten mit mindestens 100.000 Einwohnern​ (Destatis)​.

Die Hauptursachen für E-Scooter-Unfälle sind:

  • Falsche Nutzung der Fahrbahn: 18,6 % der Unfälle sind auf die falsche Benutzung der Fahrbahn oder Gehwege zurückzuführen.
  • Alkoholeinfluss: 18 % der E-Scooter-Fahrer waren zum Unfallzeitpunkt unter Alkoholeinfluss.
  • Nicht angepasste Geschwindigkeit: 7,2 % der Unfälle sind auf zu hohe Geschwindigkeit zurückzuführen​ (Destatis)​.

E-Bike (Pedelec)-Unfallstatistik 2023/2024

Auch die Anzahl der Unfälle mit Pedelecs (häufig als E-Bikes bezeichnet) ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Im Jahr 2023 meldete die Polizei insgesamt 23.900 Pedelec-Unfälle mit Personenschaden. Dies stellt eine mehr als zehnfache Zunahme gegenüber den 2.200 Unfällen im Jahr 2014 dar​ (Destatis)​​ (Destatis)​. Dabei verunglückten 23.658 Menschen mit einem Pedelec, davon kamen 188 ums Leben.

Häufige Ursachen für Pedelec-Unfälle sind:

  • Ältere Fahrer: Ein hoher Anteil der verunglückten Pedelec-Nutzer ist über 65 Jahre alt. Ältere Menschen sind anfälliger für schwere Verletzungen bei Stürzen.
  • Hohe Geschwindigkeit: Die Unterstützung durch den Elektromotor kann dazu führen, dass Pedelecs höhere Geschwindigkeiten erreichen, was das Unfallrisiko erhöht.

Vergleich der Unfallstatistiken: E-Scooter vs. E-Bike

Unfallzahlen und Verletzungsschwere

  • Anzahl der Unfälle: E-Scooter verzeichneten 2022 etwa 8.260 Unfälle mit Personenschaden, während Pedelecs 2023 etwa 23.900 Unfälle mit Personenschaden verzeichneten.
  • Todesfälle: E-Scooter-Unfälle führten 2022 zu 11 Todesfällen, während Pedelec-Unfälle 2023 zu 188 Todesfällen führten.
  • Schwere Verletzungen: Bei E-Scooter-Unfällen wurden 1.234 Personen schwer verletzt, während Pedelec-Unfälle zu einer deutlich höheren Anzahl schwerer Verletzungen führten.

Altersverteilung der Unfallopfer

  • E-Scooter: Die Mehrheit der verunglückten E-Scooter-Fahrer ist jünger als 45 Jahre, 40,2 % sind unter 25 Jahre alt.
  • Pedelec: Ein großer Anteil der verunglückten Pedelec-Fahrer ist über 65 Jahre alt, obwohl auch hier der Anteil der jüngeren Nutzer zunimmt. Im Jahr 2023 waren 31,2 % der Verunglückten unter 45 Jahre alt​ (Destatis)​​ (Destatis)​.

Hauptursachen der Unfälle

  • E-Scooter: Häufigste Ursachen sind falsche Nutzung der Fahrbahn, Alkoholeinfluss und nicht angepasste Geschwindigkeit.
  • Pedelec: Bei Pedelecs spielen hohe Geschwindigkeiten und das höhere Alter der Fahrer eine wichtige Rolle bei den Unfällen.

Fazit

Die Unfallstatistiken zeigen, dass sowohl E-Scooter als auch Pedelecs mit erheblichen Risiken verbunden sind. Während E-Scooter-Unfälle häufiger in Großstädten und unter jüngeren Fahrern auftreten, sind Pedelec-Unfälle häufiger bei älteren Fahrern und führen häufiger zu tödlichen Verletzungen. Es ist wichtig, dass sowohl Nutzer als auch städtische Planer Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit zu erhöhen. Dies könnte durch bessere Infrastruktur, strengere Regulierung und umfassende Aufklärungskampagnen erreicht werden.

Für detaillierte Informationen und weiterführende Statistiken besuchen Sie die Webseiten des Statistischen Bundesamts und der Statistik Austria.

Quellen:

Analyse der Unfallstatistiken

  1. Autounfälle
    • Unfälle mit Personenschaden: 228.000
    • Todesfälle: 2.900
    • Schwere Verletzungen: 30.000
    • Leichte Verletzungen: 195.000

    Autounfälle machen den größten Teil der Verkehrsunfälle mit Personenschaden aus. Die Anzahl der Todesfälle und schweren Verletzungen ist hier am höchsten, was auf die höhere Geschwindigkeit und die Schwere der Unfälle zurückzuführen ist.

  2. Fahrradunfälle
    • Unfälle mit Personenschaden: 72.200
    • Todesfälle: 256
    • Schwere Verletzungen: 15.925
    • Leichte Verletzungen: 56.019

    Fahrradunfälle sind häufig, insbesondere in städtischen Gebieten. Die Anzahl der Todesfälle ist im Vergleich zu Autounfällen deutlich niedriger, jedoch sind die Verletzungszahlen hoch.

  3. Gehwegunfälle
    • Unfälle mit Personenschaden: 12.000
    • Todesfälle: 50
    • Schwere Verletzungen: 3.000
    • Leichte Verletzungen: 9.000

    Gehwegunfälle sind weniger häufig, aber dennoch signifikant. Sie beinhalten häufig Zusammenstöße zwischen Fußgängern oder Unfälle durch unachtsam abgestellte Fahrzeuge.

  4. E-Scooter-Unfälle
    • Unfälle mit Personenschaden: 8.260
    • Todesfälle: 11
    • Schwere Verletzungen: 1.234
    • Leichte Verletzungen: 7.651

    E-Scooter-Unfälle sind oft in Großstädten zu verzeichnen. Die Anzahl der Todesfälle ist relativ gering, aber die Verletzungszahlen sind hoch, was auf die geringe Schutzwirkung der Fahrzeuge zurückzuführen ist.

  5. E-Bike (Pedelec)-Unfälle
    • Unfälle mit Personenschaden: 23.900
    • Todesfälle: 188
    • Schwere Verletzungen: 5.000
    • Leichte Verletzungen: 18.658

    E-Bike-Unfälle haben eine hohe Zahl an Personenschäden, und die Todesfallrate ist höher als bei E-Scootern. Dies liegt zum Teil am höheren Durchschnittsalter der Nutzer und der damit verbundenen höheren Verletzungsgefahr.

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