E-Scooter mit 22 km/h auf dem Display: Drei Top-Modelle im Vergleich
E-Scooter mit 22 km/h auf dem Display: Drei Top-Modelle im Vergleich
Ich bin nun schon seit über zehn Jahren in der Welt der Elektromobilität unterwegs und teste jedes Jahr etliche E-Scooter, E-Bikes und andere elektrische Sonderfahrzeuge. Über meinen YouTube-Kanal Scooterhelden (mit über 123.000 Followern) und meinen Zweitkanal ScooterheldenLive halte ich meine Community immer auf dem neuesten Stand: von spannenden Messebesuchen bis hin zu ausführlichen Testfahrten. Neben den Testvideos veröffentliche ich regelmäßig Blogartikel, in denen ich meine Erfahrungen und Tipps mit euch teile. In diesem Beitrag setze ich drei sehr gefragte E-Scooter-Modelle zueinander in Relation: den SoFlow SO4 Pro GT, den Fritz 2.0 von Trittbrett und den ePF Pulse (Plus) von ePowerFun.
Warum gerade diese drei? Ich habe sie in letzter Zeit besonders intensiv beobachtet bzw. getestet und habe gemerkt, dass sie trotz ähnlichem Preisbereich doch sehr unterschiedliche Philosophien verfolgen. Neben dem reinen Leistungsvergleich stehen für mich auch Aspekte wie Fahrkomfort, Wartungsaufwand, Servicequalität und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Denn am Ende soll der E-Scooter nicht nur schnell fahren und schick aussehen – er soll auch zuverlässig sein und lange halten.
Falls ihr tiefer einsteigen möchtet, habe ich ein paar Links für euch, über die ihr spannende News, Livestreams und Gutscheine findet:
Jetzt aber zum Kern: SoFlow SO4 Pro GT, Fritz 2.0 und ePF Pulse/Pulse Plus im großen Überblick.
SoFlow SO4 Pro GT – wartungsfreier Getriebemotor und satte Leistung
Inhaltsverzeichnis
Revolution durch Getriebemotor?
Der SoFlow SO4 Pro GT sorgt derzeit für Furore, weil er einen wartungsfreien Getriebemotor einsetzt – und das ist in der Welt der E-Scooter etwas Besonderes. Bisher galten Getriebemotoren oft als wartungsintensiver, da Zahnräder verschleißen können oder Ölwechsel notwendig sein könnten. Laut SoFlow soll dies beim SO4 Pro GT allerdings nicht nötig sein; der Motor sei so konzipiert, dass er den üblichen Belastungen eines E-Scooters jahrelang standhält, ohne dass man Eingriffe vornehmen muss. Das ist natürlich eine sehr spannende Aussage, die ich selbst erst im Dauertest hundertprozentig verifizieren kann. Doch die ersten Infos des Herstellers und die Eindrücke von Messen sind vielversprechend.
Technische Eckdaten
- Motor (nominell): 500 W, Peak: 1.600 W
- Drehmoment: bis zu 70 Nm
- Akku: 48 V, 18 Ah (864 Wh), wechselbar
- Gewicht: ca. 25 kg
- Zulässige Geschwindigkeit (DE): 20 km/h, auf dem Display werden meist 22 km/h angezeigt (inkl. gesetzlicher Toleranz)
- Reichweite: 70–100 km (Herstellerangabe, abhängig von Fahrergewicht und Fahrstil)
- Federung: Doppelfederung (Dual Spring) vorne und hinten
- Bremsen: Scheibenbremsen (vorn & hinten), plus e-Bremse
- Zuladung: 150 kg
- Besonderheiten: Voll integrierte Blinker, App mit OTA-Updates, NFC-Lock, IPX65, „Find My“-Integration
Alles in allem macht der SoFlow SO4 Pro GT den Eindruck eines kraftvollen und technisch hochgerüsteten E-Scooters. Die Blinkersignale sind vorne und hinten vorhanden, was gerade in der Stadt das Abbiegen sicherer macht. Ebenfalls erwähnenswert: Mit IPX65 ist der E-Scooter gegen Strahlwasser geschützt, was Regenfahrten und die Reinigung deutlich unkomplizierter gestaltet.
Fahrgefühl und Service
Da der Motor bei SoFlow – trotz Getriebe – als wartungsfrei angepriesen wird, kann man sich im Alltag auf die Kraft verlassen, ohne irgendwann mit Ölnachschub oder zahnradbedingtem Verschleiß konfrontiert zu sein. Eine Sorge weniger also. Das Mehrgewicht von 25 kg wird man allerdings spüren, wenn man den Scooter öfter Treppen hoch- oder runtertragen muss. Dafür profitiert man auf der Straße oder auf unebenen Wegen von einer hohen Laufruhe und stabilen Straßenlage, was sich gerade bei höheren Geschwindigkeiten auszahlen dürfte.
SoFlow hat zudem in den letzten Jahren an seiner Service-Struktur gearbeitet. Insgesamt wirken die Supportkanäle inzwischen zuverlässiger als noch vor ein paar Jahren. Trotzdem ist hierzulande (in Deutschland) ePowerFun laut meiner Erfahrung noch der absolute Spitzenreiter in Sachen Servicequalität und Ersatzteilverfügbarkeit.
Fritz 2.0 – Spritzig, kräftig, aber mit eigenem Charakter
Leistungsstark und robust
Ein weiterer prominenter E-Scooter ist der „Neue Fritz 2.0“ von Trittbrett. Hier ist die Besonderheit ein sehr spritziger Antrieb: Laut Hersteller hat der Fritz 2.0 ein Drehmoment von über 50 Nm, was bei der Ampelstart-Beschleunigung für jede Menge Spaß sorgt. Die Vollfederung vorne und hinten sowie der relativ groß dimensionierte Akku (bis zu 18 Ah) machen längere Fahrten möglich. Dabei zeigt das Display – wie bei vielen E-Scootern – 22 km/h an, um den gesetzlich erlaubten Bereich (20 km/h + Toleranz) auszunutzen.
Technische Eckdaten
- Motor: 48 V, 500 W (Heckantrieb)
- Drehmoment: ≥ 50 Nm
- Akku: 13,5 Ah oder 18 Ah (bis zu 864 Wh)
- Gewicht: ca. 27,4 kg (18-Ah-Version)
- Geschwindigkeit (DE): ca. 20 km/h, Display zeigt 22 km/h
- Reichweite: 60–80 km (Herstellerangabe)
- Bremsen: Trommelbremsen (vorn & hinten) + separate Motorbremse mit E-ABS
- Federung: Vollgefedert vorne & hinten
- Max. Zuladung: 150 kg
- Besonderheiten: Bauartgenehmigte Blinker vorn & hinten, IP65, Trittbrett-App, Wegfahrsperre
Was man beim Fritz 2.0 nicht vergessen darf: Er ist ziemlich schwer (knapp über 27 kg bei der 18-Ah-Version) und hat ein eher straffes Fahrwerk. Ich finde die Vollfederung nicht schlecht, allerdings könnte sie für meinen Geschmack etwas sensibler reagieren. Wer allerdings einen sehr sportlichen Fahrstil bevorzugt, empfindet das unter Umständen als Vorteil.
Trittbrett punktet mit einer stetig verbesserten Qualität und einer wachsenden Fan-Gemeinde. Der Hersteller reagiert auf Feedback der Nutzer und erweitert regelmäßig seine Zubehör- und Ersatzteil-Angebote. Allerdings ist die Serviceabdeckung in Deutschland noch nicht ganz so engmaschig wie bei ePowerFun. Wer in einer größeren Stadt wohnt, hat vermutlich dennoch einen Händler in Reichweite.
Das größte Verkaufsargument für den Fritz 2.0 sehe ich in der kraftvollen Beschleunigung und dem robusten Aufbau. Wer schnelle Ampelstarts liebt und sich an dem etwas höheren Gewicht nicht stört, findet hier einen zuverlässigen Begleiter – zumal ein 18-Ah-Akku in der Stadt reichlich Reserven bietet.
ePF Pulse (Plus) – Die „goldene Mitte“ mit starkem Service
Ausgewogenheit als Prinzip
Kommen wir zum ePF Pulse bzw. ePF Pulse Plus von ePowerFun. Aus Gesprächen mit meiner Community weiß ich, dass viele E-Scooter-Fans dieses Modell als „die goldene Mitte“ bezeichnen: Es ist leistungsstark, aber nicht übertrieben schwer. Es besitzt eine hervorragende Vollfederung und zugleich einen in Deutschland unübertroffenen Kundenservice. Gerade letzterer ist für mich ein entscheidender Faktor, denn sollte mal etwas kaputtgehen, möchte man nicht wochenlang auf Teile warten oder sich mit schwierigem Support herumschlagen.
ePowerFun ist bekannt für seinen KFZ-Meisterservice in Deutschland und eine sehr gute Ersatzteilverfügbarkeit. Man bekommt jedes noch so kleine Bauteil nachgeliefert, was in puncto Nachhaltigkeit ein dickes Plus ist: Anstatt den Scooter bei einem Problem zu entsorgen, repariert man ihn.
Technische Eckdaten (ePF Pulse / Pulse Plus)
- Motor: Direktläufer (wartungsarm, leise), 500 W (Peak bis zu 1600 W in der Plus-Version)
- Geschwindigkeit: 20 km/h in DE, Display zeigt meist 22 km/h
- Akku: 480 Wh, 720 Wh oder 960 Wh (je nach Version)
- Gewicht: ab ca. 23,5 kg (480 Wh) bis 25,5 kg (960 Wh)
- Reichweite: 50–100 km (Herstellerangaben je nach Akku)
- Federung: Vollgefedert vorn & hinten
- Bremsen: Scheibenbremsen (vorn & hinten) + elektronische Motorbremse (rekuperierend)
- Zuladung: 140 kg
- Besonderheiten: Blinker vorne & hinten, ePF-App, IP-Zertifizierung, Schlüsselkarte bzw. NFC-Funktion, Top-Service
Für mich ist das Fahrwerk des ePF Pulse Plus eines der Besten in seiner Klasse. Es ist weder zu hart noch zu weich und bietet auf verschiedensten Untergründen ein gutes Gefühl für die Straße. Beim Bergauffahren profitiert man vom kräftigen Direktläufermotor, der zwar nicht ganz so „zupackt“ wie ein Getriebemotor mit Übersetzung, aber dennoch locker mithalten kann – zumal in der Plus-Version mit 1600 W Peak.
Nachhaltigkeit und Service
Was ePowerFun wirklich auszeichnet, ist die konsequente Servicekultur. Das Unternehmen ist in Deutschland ansässig und betreut seine Kunden direkt. Wer eine Reparatur braucht oder Fragen hat, wird nicht an anonyme Callcenter weitergeleitet, sondern landet schnell bei kompetenten Mitarbeitern. Auch nach Ablauf der Gewährleistung kann man problemlos Ersatzteile bekommen. Das Ganze hat in meinen Augen viel mit einer nachhaltigen Produktpolitik zu tun: Lieber einen Scooter retten, als ihn wegzuwerfen.
Für diejenigen, die einen Scooter mit solidem Gesamtpaket und guter Zukunftssicherheit suchen, ist der ePF Pulse bzw. Pulse Plus eine exzellente Wahl. Er ist nicht ganz so extrem wie der Fritz 2.0 beim Anfahr-Drehmoment und eventuell etwas leiser als der SoFlow, aber bietet dafür eine fast unschlagbare Rundum-Betreuung.
Technischer Vergleich in einer Tabelle
Damit ihr einen besseren Überblick habt, stelle ich euch die wichtigsten Daten der drei Modelle gegenüber. Bitte beachtet, dass die Reichweiten stark von Fahrweise, Gewicht und Temperaturen abhängen können:
Eigenschaft | SoFlow SO4 Pro GT | Fritz 2.0 | ePF Pulse (Plus) |
---|---|---|---|
Motor | Wartungsfreier Getriebemotor, 500 W nom., 1600 W Peak, 70 Nm | Direktläufer, 500 W, >50 Nm | Direktläufer, 500 W (bis 1600 W Peak bei Plus) |
Höchstgeschw. | Display: ca. 22 km/h (DE-Zulassung 20 km/h) | Display: 22 km/h (DE-Zulassung 20 km/h) | Display: 22 km/h (DE-Zulassung 20 km/h) |
Akku | 48 V, 18 Ah (864 Wh) | 13,5 Ah / 18 Ah (~864 Wh max.) | 480/720/960 Wh (wahlweise) |
Reichweite | 70–100 km (Hersteller) | 60–80 km (Hersteller) | 50–100 km (je nach Akku) |
Federung | Dual (vorn & hinten) | Dual (vorn & hinten, eher straff) | Dual (vorn & hinten, sehr ausgewogen) |
Bremsen | Scheibenbremsen v+h, e-Bremse | Trommelbremsen v+h + e-Bremse (E-ABS) | Scheibenbremsen v+h + Motorbremse (rekup.) |
Gewicht | ca. 25 kg | ca. 27,4 kg (18 Ah) | 23,5–25,5 kg (je nach Akkugröße) |
Max. Zuladung | 150 kg | 150 kg | 140 kg |
Blinker | vorhanden (v+h) | vorhanden (v+h) | vorhanden (v+h) |
Service | Solides Händlernetz, guter Support | Händlerabhängig, aber verbessert | In Deutschland top, ePowerFun KFZ-Meister |
Preis | ~1.299 € (UVP) | 1.199–1.399 € | 999–1.499 € (je nach Modell) |
Welche Alltagsfragen entscheiden am Ende?
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Wo fahre ich am häufigsten?
- Viele Steigungen oder Berge: Der SoFlow SO4 Pro GT profitiert durch den Getriebemotor von viel Drehmoment, was sich stark bemerkbar macht. Aber auch der ePF Pulse Plus hat genug Power und gilt als bergtauglich. Der Fritz 2.0 mit über 50 Nm ist ebenfalls nicht zu unterschätzen.
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Welches Gewicht kann und will ich tragen?
- Alle drei Modelle sind keine Leichtgewichte. Der Fritz 2.0 ist am schwersten, gefolgt vom SoFlow und je nach Akkuvariante auch der ePF Pulse. Wer seinen E-Scooter oft treppauf oder treppab transportieren muss, sollte das berücksichtigen.
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Wie wichtig ist mir der Service?
- Obwohl SoFlow aufgeholt hat und Trittbrett auch soliden Support bietet, sticht ePowerFun in Deutschland durch direkte Erreichbarkeit und sehr schnelle Ersatzteillieferungen heraus.
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Wie laut darf der Motor sein?
- Ein Getriebemotor kann mit einem gewissen Geräuschpegel einhergehen, auch wenn SoFlow betont, dass er wartungsfrei ist und nicht allzu laut sein soll. Ein Direktläufer hingegen ist meist flüsterleise.
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Welche Federung liegt mir?
- Wer es weicher mag, kommt mit dem ePF Pulse oder dem SoFlow wohl besser zurecht. Wer eine straffere, direktere Abstimmung bevorzugt, könnte mit dem Fritz 2.0 glücklich werden.
Mein persönliches Fazit
Alle drei E-Scooter fahren laut Display 22 km/h, was in Deutschland auf dem Papier eigentlich 20 km/h plus Toleranz bedeutet. Leistungstechnisch liefern sie sich ein enges Rennen: SoFlow wirbt mit dem wartungsfreien Getriebemotor, Trittbrett Fritz kommt mit spritziger Beschleunigung und robustem Aufbau daher, ePF Pulse (Plus) punktet mit der nachhaltig besten Service-Struktur und einer sehr ausgewogenen Performance.
- SoFlow SO4 Pro GT: Eine echte Innovation dank des getriebelastigen, aber laut Hersteller wartungsfreien Motors. Wer Kraft für hügeliges Terrain sucht und auf moderne Features (NFC-Lock, „Find My“, OTA-Updates) steht, sollte diesen im Blick behalten.
- Fritz 2.0: Ein zuverlässiges Arbeitstier mit starkem Antritt. Wer sofort einen kräftigen Scooter mit Blinkern braucht und keine Wartezeit haben möchte, wird beim Fritz fündig. Allerdings spürt man seine straffere Federung und das höhere Gewicht.
- ePF Pulse (Plus): Die „goldene Mitte“ mit sehr gutem Fahrwerk, starkem Motor (bis 1600 W Peak) und dem wohl besten Rundum-Service in Deutschland. Ideal für alle, die Wert auf Langlebigkeit und eine unkomplizierte Ersatzteilversorgung legen.
Letztlich hängt die Entscheidung davon ab, ob man maximale Steigfähigkeit durch einen Getriebemotor möchte oder ob man lieber den Servicefaktor bzw. eine leise, wartungsarme Direktläufer-Lösung bevorzugt. In jedem Fall sind alle drei Modelle empfehlenswert, wenn man nach einem Premium- bzw. Oberklasse-Scooter in Deutschland sucht.
Falls ihr euch noch weiter informieren wollt, schaut gern bei meinen Kanälen vorbei oder sichert euch exklusive Gutscheine – gerade bei Modellen in diesem Preissegment lohnen sich solche Aktionen:
In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß beim Vergleichen, Testfahren und natürlich beim Fahren eures zukünftigen Lieblings-E-Scooters!