Krise in der deutschen Fahrrad- und E-Bike-Branche: Ursachen und Lösungen
Ich bin seit über zehn Jahren als Influencer im Bereich Elektromobilität unterwegs und habe in dieser Zeit unzählige E-Scooter, E-Bikes und andere Spezialfahrzeuge getestet. Durch meinen Hauptkanal Scooterhelden mit über 123.000 Followern sowie meinen Outdoor-LiveStream-Kanal ScooterheldenLive habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meine Community stets auf dem Laufenden zu halten. Regelmäßig besuche ich Messen, Hersteller, Importeure und Händler, um Entwicklungen und Trends aus erster Hand zu erfahren.
In den letzten Jahren war besonders der Fahrrad- und E-Bike-Markt im Fokus vieler Gespräche – nicht zuletzt wegen des gewaltigen Booms, den die Branche während der Pandemie erlebt hat. Doch seit 2023 spüren viele Akteure einen deutlichen Gegenwind. In diesem Beitrag beleuchte ich aus meiner persönlichen Perspektive, wie es zu dieser Krise kam, welche Ursachen dahinterstecken und welche Lösungen möglich sind.
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Inhaltsverzeichnis
Die Ausgangslage: E-Bike-Boom und plötzlicher Abschwung
Die deutschen Fahrrad- und E-Bike-Hersteller hatten in den Jahren 2020 bis 2022 wahre Rekordzahlen geschrieben. Der Auslöser war unter anderem die Pandemie, in der viele Menschen plötzlich mehr Zeit für Freizeit und sportliche Aktivitäten hatten. Radsport und E-Biken wurden als gesunde, umweltfreundliche und „kontaktarme“ Möglichkeit der Bewegung entdeckt.
Während dieser Hochphase schnellten Verkaufszahlen für Fahrräder – vor allem E-Bikes – in die Höhe. Ich erinnere mich noch sehr genau an die Zeit, in der ich fast schon von Lieferengpass zu Lieferengpass gehetzt bin: Herstellern fehlten Komponenten, Antriebe waren auf Monate ausverkauft und Händler konnten die Nachfrage kaum bedienen. Doch auf jede Phase des Booms folgt irgendwann eine Beruhigung.
Seit 2023 ist ein deutlicher Absatzrückgang zu spüren. Der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) meldete, dass rund 13 bis 14 % weniger Fahrräder verkauft wurden als noch im Vorjahr. Besonders stark eingebrochen sind klassische Fahrräder ohne Elektromotor. E-Bikes hingegen hielten sich relativ stabil und haben in Deutschland sogar erstmals über 50 % Marktanteil erreicht. Dennoch konnte diese Entwicklung den generellen Marktrückgang nicht vollständig ausgleichen.
Ursachen der Krise
1. Überkapazitäten nach dem Boom
Als Influencer stehe ich häufig in direktem Austausch mit Herstellern und Händlern. Was mir nahezu alle übereinstimmend berichten: Während des Pandemie-Booms wurde in großem Stil produziert und geordert. Die Lieferketten waren gestört, weshalb man nicht nur den damaligen Bedarf decken wollte, sondern auch mögliche zukünftige Engpässe.
Als sich die Lieferketten entspannten, kamen plötzlich riesige Mengen an Rädern und E-Bikes auf einmal an – genau in dem Moment, als die Kauflaune der Menschen wieder abflaute. Die Folge sind überfüllte Lager bei Händlern und Produzenten. Teilweise stehen dort ganze Containerladungen von Rädern, für die es aktuell keine Käufer gibt.
2. Schlechte Konsumstimmung und Wirtschaftslage
Wir alle spüren seit 2022 steigende Preise – sei es an der Zapfsäule oder beim Wocheneinkauf. Die Energiekrise, angetrieben durch den Ukraine-Konflikt, und die generelle Inflation haben viele Menschen vorsichtiger werden lassen. Anschaffungen, die mehrere tausend Euro kosten, werden da schneller verschoben.
Zwar sind E-Bikes, wenn man sie als Alltagsfahrzeug nutzt, oft günstiger als ein Auto. Dennoch handelt es sich um eine größere Investition. Wer unsicher ist, ob sein Arbeitsplatz sicher ist oder wie sich die Wirtschaft insgesamt entwickelt, wartet lieber ab.
Ich erinnere mich an zahlreiche Gespräche in diesem Jahr, in denen mir Personen erzählten, sie würden zwar gern ein E-Bike kaufen, aber erst in „ein, zwei Jahren, wenn sich alles wieder stabilisiert hat“.
3. Fehlende staatliche Kaufanreize
Immer wieder erhalte ich Nachrichten aus meiner Community, in denen Nutzer die Frage stellen, warum es eigentlich für E-Bikes keine vergleichbare Kaufprämie gibt wie für Elektroautos. Tatsächlich fordern Fahrradverbände schon lange eine staatliche Förderung in Form eines Zuschusses oder einer Prämie. Doch bislang hält sich die Bundesregierung diesbezüglich zurück.
Zwar gibt es Steuervorteile bei Dienstrad-Leasing, wodurch viele Leute ein E-Bike über den Arbeitgeber beziehen können. Das ist ein wichtiger Baustein für die Verkehrswende. Aber ein flächendeckender, direkter Zuschuss existiert (noch) nicht. Insbesondere in Zeiten, in denen das Geld bei vielen Menschen knapp ist, könnte eine solche Förderung den Markt stützen.
4. Verändertes Konsumverhalten und längere Produktlebenszyklen
Viele, die sich in den letzten Jahren während der Boomphase ein neues (E-)Bike gekauft haben, fühlen schlicht keinen Bedarf, bereits wieder ein neues Modell zu erwerben. E-Bikes und Fahrräder sind langlebiger geworden, Ersatzteilversorgung und Service haben sich verbessert.
In meiner Praxis erlebe ich immer häufiger, dass Akkus und Motoren von E-Bikes heutzutage problemlos sechs, sieben oder mehr Jahre halten. Die technischen Fortschritte machen es möglich, dass selbst ältere Modelle weiterhin gut nutzbar bleiben. Das verlangsamt jedoch den Kaufzyklus und führt zu einer gewissen Marktsättigung – zumindest bei Kunden, die bereits ausgestattet sind.
Zusätzlich wächst der Gebrauchtmarkt. Plattformen und spezialisierte Händler (z. B. für gebrauchte E-Bikes) bieten gute, geprüfte Second-Hand-Fahrzeuge zu attraktiven Preisen an. Wer also nicht unbedingt das neueste Modell braucht, kann hier richtig Geld sparen.
5. Innovationsdruck und wachsender Wettbewerb
Gerade im E-Bike-Segment hat sich in den letzten Jahren enorm viel getan: leistungsfähigere Akkus, leichtere Rahmen, integrierte Apps, smarter Diebstahlschutz – die Liste innovativer Features ist lang. Für Hersteller bedeutet das aber, ständig am Ball bleiben zu müssen.
Neue Marktteilnehmer, oft mit großen Kapitalreserven (z. B. aus dem Automobilbereich), drängen ins Geschäft. Das erhöht den Druck auf traditionelle Anbieter. Gleichzeitig verursacht jede Erweiterung des Modellportfolios mehr Produktions- und Logistikaufwand. So haben manche Firmen ihr Angebot fast überdehnt, was in der jetzigen Absatzkrise besonders schwerfällt.
Auswirkungen auf die Branche
In meinen Gesprächen berichten Händler zunehmend von Umsatzrückgängen. Um ihre vollen Lager abzuverkaufen, setzen sie auf Preisnachlässe. Das bedeutet natürlich, dass auch die Margen schrumpfen. Ein Händler erzählte mir kürzlich, dass er inzwischen an bestimmten Fahrrad-Modellen kaum noch etwas verdient, aber froh ist, wenn sie überhaupt aus dem Lager verschwinden.
Auf Herstellerseite führen diese Rabattschlachten zu starken Gewinneinbußen, die teilweise im zweistelligen Prozentbereich liegen. Große Player wie Giant oder Trek passen ihre Produktion an, während kleinere Marken um ihre Existenz kämpfen. Insolvenzen und Massenentlassungen häufen sich, wie zuletzt bei Fahrrad.de (Internetstores GmbH) und VanMoof.
Mögliche Lösungsansätze
1. Produktion und Sortiment anpassen
Viele Hersteller haben bereits begonnen, ihre Produktionskapazitäten zu drosseln. Statt einfach weiter drauflos zu produzieren, achten sie jetzt stärker auf eine flexible, bedarfsorientierte Fertigung. Ich halte das für sehr sinnvoll, weil es verhindert, dass noch mehr Räder unverkauft herumstehen.
Außerdem sehe ich bei diversen Firmen eine Rückbesinnung auf ein schlankeres Modellportfolio. Es ist zwar toll, wenn es für jede Nische zehn Varianten gibt, aber das erhöht auch Komplexität und Kosten. Ein gezieltes, übersichtliches Angebot kann hier Abhilfe schaffen.
Ein weiterer Trend ist die Regionalisierung der Produktion. Wer nicht mehr ausschließlich in Fernost fertigen lässt, sondern beispielsweise in Osteuropa oder teilweise sogar in Deutschland selbst, kann die Lieferketten verkürzen und flexibler reagieren. Das könnte langfristig die Branche krisenfester machen.
2. Neue Geschäftsmodelle und Services
Seit einiger Zeit nehme ich bei einigen Händlern und Herstellern ein verändertes Mindset wahr: Weg vom reinen Produktverkauf, hin zu Dienstleistungsangeboten. Das schließt Leasing-, Abo- und Mietmodelle für E-Bikes ein, mit denen ein breiteres Kundenspektrum erreicht wird.
- Leasing: Viele Unternehmen bieten die Möglichkeit eines Dienstfahrrads per Gehaltsumwandlung an. So wird das E-Bike preislich attraktiv, und die monatliche Belastung ist überschaubar. Das sorgt auch in Krisenzeiten für stabile Nachfrage.
- Mietmodelle: Wer sich nicht langfristig binden möchte, kann E-Bikes für einen bestimmten Zeitraum mieten oder im Abo nutzen.
- Gebrauchtmarkt: Inzahlungnahme und zertifizierter Weiterverkauf gebrauchter E-Bikes gewinnen an Bedeutung. So können Händler einen zweiten Absatzmarkt erschließen.
Darüber hinaus wird Service immer wichtiger. Werkstätten, Inspektionspakete, mobile Reparaturangebote und Test-Events schaffen ein zusätzliches Einkommen und binden Kunden langfristig. Gerade in Zeiten, in denen der reine Verkauf stagniert, ist das ein wichtiges Standbein.
3. Staatliche Unterstützung und verbesserte Infrastruktur
Meiner Meinung nach könnte die Politik durchaus noch mehr tun, um den Fahrradmarkt zu stabilisieren. Eine Kaufprämie ähnlich wie bei E-Autos würde vielen potenziellen Käufern einen kräftigen Schub geben. Aber selbst ohne eine direkte Prämie könnte man durch gezielte Maßnahmen Anreize setzen:
- Mehrwertsteuersenkung auf Fahrradreparaturen: Dies wäre eine Möglichkeit, den Unterhalt eines Rads günstiger zu machen und so indirekt die Anschaffung zu fördern.
- Förderung von Lastenrädern: Einige Bundesländer und Kommunen bezuschussen bereits Lastenräder und E-Lastenräder. Eine Ausweitung dieser Programme könnte vor allem im urbanen Bereich für mehr Interesse sorgen.
- Ausbau der Radinfrastruktur: Sichere Radwege, moderne Abstellanlagen und ein fahrradfreundliches Verkehrsklima motivieren Menschen zum Umstieg. Eine höhere Radnutzung wirkt sich langfristig positiv auf die Nachfrage aus.
Die Branche wird zu Recht als wichtiger Teil einer klimafreundlichen Mobilität gesehen. In meinen Gesprächen mit Herstellern und Politikern appelliere ich regelmäßig, dass wir den Markt nicht allein sich selbst überlassen sollten, wenn wir wirklich eine Verkehrswende wollen.
4. Marketing und Kundenansprache neu denken
Ich selbst merke, wie wichtig eine professionelle und zugleich authentische Kundenansprache ist. Im E-Bike-Segment sind die Anschaffungskosten hoch, also ist das Vertrauen in Marke und Service entscheidend.
- Zielgruppenorientierung: E-Bikes für Pendler, Cargo-Bikes für Familien, Gravelbikes für Abenteuerlustige – hier sollte das Marketing passgenau ansetzen und die Vorteile klar kommunizieren (Kostenersparnis, Umweltschutz, Gesundheit, etc.).
- Digitale Kanäle und Omnichannel: Onlineshops, Social Media, virtuelle Beratung – Händler müssen auf mehreren Kanälen präsent sein. Meine Live-Streams auf ScooterheldenLive zeigen, dass Menschen gerne „real“ sehen möchten, wie ein Bike funktioniert und sich anfühlt.
- Starke Markenbildung: Gerade im technischen Bereich entscheiden viele Kunden nach Komponenten wie Akku oder Motor. Wer als Hersteller ein klares Image aufbaut und sich von der Konkurrenz abhebt, kann Vertrauen schaffen.
Persönlich setze ich immer stärker auf Interaktion. Beispielsweise starte ich auf meinem Kanal immer wieder Umfragen, welche Bike-Kategorie oder welches Feature sich die Community wünscht. Auf diese Weise kann ich herausfinden, was wirklich gefragt ist, und dieses Feedback an meine Partner weitergeben.
5. Konsolidierung und langfristige Strategie
Viele Branchenkenner erwarten, dass es noch bis 2025 oder 2026 dauern könnte, bis sich der Markt stabilisiert. Dabei werden wohl nicht alle Firmen diese Durststrecke überstehen. Die Folge ist eine Konsolidierung: Wirtschaftlich starke Player kaufen schwächere, oder kleinere Marken verschwinden ganz.
Aus Kundensicht ist das einerseits schade, weil Vielfalt und Nischenangebote verloren gehen könnten. Andererseits kann eine gewisse Marktbereinigung auch zu mehr Stabilität führen. Wichtig ist, dass Innovationstreiber weiterhin eine Chance haben und nicht nur die finanzstärksten Unternehmen überleben.
Was ich in meinen Treffen mit Branchenvertretern immer betone: Es braucht jetzt eine klare, langfristige Strategie. Die Zeiten des pauschalen Wachstums, in denen man fast jede Kapazität am Markt absetzen konnte, sind vorbei. Flexibilität, Kundenorientierung und eine realistische Einschätzung der Nachfrage sind künftig das A und O.
Mein persönliches Fazit
Die Krise in der deutschen Fahrrad- und E-Bike-Branche ist kein Zeichen dafür, dass die Begeisterung fürs Radfahren erloschen wäre. Ganz im Gegenteil: Viele Menschen sind längst auf das E-Bike umgestiegen und möchten diese Art der Fortbewegung nicht mehr missen. Die langfristigen Trends – Klimaschutz, urbaner Verkehr und Gesundheitsbewusstsein – sprechen klar für den Ausbau der Radmobilität.
Allerdings hat die Branche sich in den Boomjahren ein Stück weit selbst überschätzt und wurde gleichzeitig von globalen Ereignissen überrascht. Die hohen Lagerbestände und die aktuellen Rabattschlachten sind die logische Konsequenz einer Fehleinschätzung der Marktentwicklung.
Jetzt gilt es, aus diesen Erfahrungen zu lernen und zukunftssichere Lösungen zu entwickeln. Einerseits brauchen wir eine realistische Produktionsplanung und einen Ausbau von Dienstleistungen rund ums Rad. Andererseits wäre es hilfreich, wenn die Politik konsequentere Maßnahmen ergreift, um den Fahrradsektor zu stärken – denn wenn wir wirklich eine Verkehrswende wollen, geht das nur mit attraktiven Angeboten für den Radverkehr.
Ich persönlich bin davon überzeugt, dass wir in ein paar Jahren auf diese Krise zurückblicken und feststellen werden, dass sie eine wichtige Korrektur war, die uns langfristig in eine bessere, professionellere und noch kundenorientiertere E-Bike- und Fahrradwelt geführt hat.
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